Neuer Text
Neustädtischer Friedhof Brandenburg an der Havel
Friedhof der evangelischen Kirchengemeinde St. Katharinen
und die Friedhöfe Göttin, Schmerzke, Wust und Gollwitz
_______________________________________________________________
Beisetzungen seit 1740


Geschichte

Geschichte des Friedhofs:

Der Friedhof wurde 1740 auf dem ehemaligen Gartengelände südlich der Neustadt zwischen dem Steintor und dem Sankt-Annen-Tor angelegt. Er diente als Ersatz für die als allgemeine Bestattungsplätze aufgegebenen Kirchhöfe bei St. Katharinen und St. Pauli. Zur Zeit der Entstehung lag er noch weit vor den Toren der Stadt. Erst nachdem Brandenburg einen Bahnanschluss bekommen hatte, entwickelte sich allmählich ein neuer Stadtteil südlich der Neustadt, die Bahnhofsvorstadt, deren Bebauung den Friedhof bald auf drei Seiten umschloss.

Heute liegt der Neustädtische Friedhof zwischen dem historischen Stadtkern und Bahnhof, inmitten der Bahnhofsvorstadt, die durch ihn in zwei Bereiche geteilt ist. Östlich grenzen Fabrikgebäude der früheren Brennabor-Werke an, westlich die Kleine Gartenstraße, deren Hofgebäude bis an die Friedhofsmauer reichen.

Die Flächenausweisung erfolgte von Beginn an so großzügig, dass trotz einer anfangs verstärkten Belegung infolge einer Ruhrepidemie vorerst nicht genutzte Bereiche als Ackerland, Gewerbefläche für Tuchmacher sowie Exerzierplatz Verwendung fanden. Aufgrund finanzieller Schwierigkeiten überließ man Ende des 18. Jahrhunderts den Bürgern die Erbbegräbnisse an einer Seite des Friedhofs unentgeltlich unter der Maßgabe, die Einfriedungsmauer auf eigene Kosten zu errichten und zu erhalten.

Das Hauptwegesystem lässt sich anhand von Stadtplänen ab der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts nachweisen. Ab 1880 besaß das Wegenetz seine endgültige Ausformung. Das neue Eingangstor in der Kirchhofstraße entstand 1937, um die Vorfahrt vor der Kapelle mit Kraftwagen zu ermöglichen. Im Zusammenhang mit dem Ausbau der Straße „Am Hauptbahnhof“ wurde Ende der 1970er Jahre ein Teil des Friedhofs im Süden beräumt und überbaut. Die südliche Einfriedungsmauer entstand neu.

Die Kapelle wurde 1908 durch den Architekten Walter Sackur errichtet.

Der Friedhof zeichnet sich durch eine große Zahl qualitätsvoller Grabmale des 18. bis 20. Jahrhunderts aus. Die ältesten und wertvollsten Grabmale vom Ende des 18. Jahrhunderts befinden sich an der nördlichen Friedhofsmauer.

Der Neustädtische Friedhof Brandenburg gehört zu den bedeutendsten Friedhöfen des Landes.

Ortsgeschichtliche Bedeutung kommt dem Friedhof insofern zu, als hier eine große Anzahl stadtgeschichtlich bedeutsamer Persönlichkeiten aus Politik und Wirtschaft ihre letzte Ruhestätte gefunden haben.

Quelle: Bescheid über die Eintragung in das Verzeichnis der Denkmale der Stadt Brandenburg

Share by: